Der Ablauf einer System­aufstellung

Einstieg

Die Person, für welche die Aufstellung gemacht wird, schildert dem oder der Aufstellungstherapeut:in das Anliegen. Der/die Systemtherapeut:in stellt meist weitere Fragen, z.B. zur Herkunftsfamilie oder zum System.

Die eigentliche Aufstellung

Sobald ausreichend Informationen zusammengetragen sind und der/die Aufstellungstherapeut:in einen Einblick in die Schwerpunkte der Aufstellung gewonnen hat,  lässt sie den/die Klient:in in der Gruppe die Stellvertreter:innen für die beteiligten Personen oder für das Thema auswählen und sie an einen Platz im Raum führen, der ihrem/seinem Gefühl nach richtig ist. Die Person wählt auch eine:n Stellvertreter:in für sich selbst aus. Sie selbst kann dadurch das System als Ganzes von aussen betrachten.

Der/die Systemtherapeut:in lässt nun die Stellvertreter:innen sprechen, fragt nach ihren Empfindungen, platziert sie um, hakt bei Aussagen nach etc. Bei alldem verfolgen sie und der/die Klient:in, was sich verändert. Schritt um Schritt arbeitet der/die Systemtherapeut:in so auf eine gute Lösung hin. Oft zeigt sich diese von einer gänzlich unerwarteten Seite, da die Aufstellung Perspektiven eröffnet, die zuvor verdeckt waren.

Wann der richtige Zeitpunkt für den Abschluss gekommen ist, entscheidet der/die Systemtherapeut:in. Sie lässt die aufstellende Person dann das Gesamtbild noch einmal eingehend betrachten oder stellt sie selbst an den eigenen Platz im System, sodass sie die veränderte Energie in sich aufnehmen kann.

Abschluss

Ist die Aufstellung beendet, dürfen die Stellvertreter:innen ihre Rolle verlassen und wieder zu ihrem Platz und ihrer eigenen Energie zurückkehren. Oft eröffnen sich während der Arbeit auch für die Stellvertreter:innen neue Einblicke in eigene Themen, sodass auch sie die sich nach der Aufstellung häufig befreit und gelöst fühlen.

Eine Aufstellung strebt eine stimmige Ordnung im System an, in dem sich jedes Mitglied wohl fühl und es für alle in Ordnung ist.

Nach der Familienaufstellung braucht es eine kleine Pause. Die Länge dieser Erholung ist von allen Teilnehmenden abhängig und wird von dem/der Systemtherapeut:in zeitlich festgelegt.

In der Zeit nach der Aufstellung

Die Aufstellungsarbeit schwingt in den kommenden Stunden, Tagen, Wochen und Monaten im System des Aufstellenden mit. Die Person mit eigener Aufstellung darf diese Schwingungen fliessen lassen, ohne sich an Gedanken darüber festzuhalten. Die Aufstellung sorgt ausserdem unbewusst für eine positive, erleichternde Wirkung bei allen Familienmitgliedern, auch wenn sie an der Aufstellung nicht dabei waren oder nicht einmal etwas davon wissen.

Wichtig

Dies ist ein Beispiel für einen möglichen Ablauf. Es gibt unzählige Arten von Systemaufstellungen. Je nach Problemstellung, Gruppengrösse und Dynamik wird der/die Systemtherapeutin die richtige Form wählen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass sich für das jeweilige System immer das Richtige zeigt.

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Systemaufstellung & Lebensintegrationsprozess in 3084 Köniz bei Bern und 3232 Ins

Agnes Buchmann und Barbara Moosmann

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